Disc-Menüs

Mit Einführung der Disc-Formate DVD, VCD und S-VCD entwickelte sich die Videotechnologie zu einem interaktiven Medium, das sowohl dem Videografen selbst als auch den Zuschauern völlig neue Möglichkeiten bot.

Beim Erstellen („Authoring“) von Discs in einem dieser Formate steht nicht mehr die traditionelle Vorstellung im Vordergrund, dass Filme von Anfang bis Ende in der Reihenfolge betrachtet werden müssen, in der sie produziert wurden. Vielmehr kann nun der Zuschauer entscheiden, welche Teile des Films er sehen möchte und in welcher Reihenfolge dies geschieht.

Die wichtigste neue Funktion, die das Authoring von Discs ermöglicht, ist das Menü. Eine Disc kann ein oder mehrere Menüs enthalten, die jeweils aus einem Standbild oder einer kurzen Videosequenz bestehen. Über spezielle Bereiche innerhalb des Menüs, die so genannten Schaltflächen, kann der Betrachter Verknüpfungen (Links) zu weiteren Inhalten der Disc aktivieren. Dadurch wird umgehend eines der folgenden Elemente auf den Bildschirm gerufen:

·     Eine normale Videosequenz, die in diesem Kontext als Kapitel bezeichnet wird. Auf den Kapitelschaltflächen wird dabei häufig eine Miniaturansicht der Videosequenz angezeigt, mit der diese verknüpft sind.

·     Eine andere Seite desselben Menüs. Enthält ein Menü zu viele Schaltflächen, um diese auf einer einzelnen Seite unterzubringen, werden mehrere Seiten mit gleichem Seitenlayout, aber verschiedenen Kapitelschaltflächen, verwendet.

·     Ein anderes Menü.

Im Unterschied zu allen anderen Arten von Clips verwenden Menüs automatisch die Loopfunktion (Schleife). Wird während der Vorschau oder der Wiedergabe das Ende eines Menü-Clips erreicht, so startet das Menü sofort wieder von neuem. Die automatische Loopfunktion verursacht einen Sprung in der Abspielposition, der alle Clips betrifft, die zeitgleich mit dem Menü ablaufen. Dies gilt für Video (sofern das Menü ein Overlay ist), Audio und Standbilder gleichermaßen.

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Die folgende schematische Darstellung ist dem Storyboard des Filmfensters nachgebildet. Sie zeigt, wie das oben abgebildete Menü, im Diagramm als M1 bezeichnet, in das Gesamtschema eines einfachen Films mit zwei Menüs einbezogen werden kann.

Pinnacle Studio 229 menus and chapters diagram Disc Menüs

Auf jedes Menü folgen im Film mehrere Kapitel, die bis auf eines alle aus einem einzigen Clip bestehen. Das Menü M1 hat Verknüpfungen zu fünf Kapiteln, wobei jede Menüseite (maximal) zwei Verknüpfungen enthalten soll. (Die Abbildung oben zeigt die zweite Seite dieses Menüs.) Zusätzlich enthält jede Seite eine Verknüpfung zum Menü M2.

Das einfache Layout dieses kurzen Films kann problemlos erweitert werden, so dass weitere Clips darin Platz finden. Auch wesentlich komplexere Filme sind prinzipiell aus denselben Elementen aufgebaut: mehrseitige Menüs mit Verknüpfungen zu Kapiteln und anderen Menüs.

Verfügbarkeit: Discs mit mehreren Menüs werden nur von Studio Plus unterstützt.

ð Disc-Authoring unter Studio

ð Verwenden von Menüs aus dem Album

ð Das DVD-Player-Kontrollfeld

ð Bearbeiten von Menüs auf der Timeline

ð Bearbeiten mit dem Tool für Clip-Eigenschaften

ð Das Tool Disc-Menü

Disc-Menüs